Nützlinge

Bringen Sie die Richtigen auf Ihre Seite

In einem biologisch bewirtschafteten Garten sind immer auch Nützlinge zu Hause. Nützlinge sind die natürlichen Gegenspieler von Schädlingen. In einem gesunden Garten stehen beide in einem sinnvollen Gleichgewicht. Dadurch regulieren Nützlinge den Schädlingsbefall und halten Schäden an Pflanzen in erträglichen Grenzen.

Erkennen, beobachten, schützen

Den natürlichen Kreislauf aufrechtzuhalten: Das gelingt nur durch wirklich konsequentes biologisches Gärtnern und die Förderung und von Nützlingen. Dazu gilt es nützliche Gartenbewohner zu erkennen, zu beobachten und zu schützen. Eine essenzielle Voraussetzung ist dabei der Verzicht auf Chemie!

Neben bestimmten Vogelarten sind Lurche, Kröten, Eidechsen im Garten hochwillkommen. Unter den Kleinsäugern leisten vor allem Igel, Spitzmaus, Fledermaus, Marder und (Maus)-Wiesel gute Dienste für das Pflanzenleben. Die größte Gruppe von Nützlingen sind die Insekten und Larven.

Steckbriefe einiger Nützlinge

Igel

Nutzen: Fressen Schnecken, Engerlinge, Würmer, Raupen und Mäuse.

Schutz: Eine ungestörte Ecke unter Sträuchern, wo Äste und Laub liegen bleiben. Kein Schneckenkorn streuen!

Maulwürfe

Nutzen: Fressen Würmer, leider auch Regenwürmer, Maulwurfsgrillen, Insekten, Larven, Puppen, Engerlinge, Nacktschnecken und räumen die Nester der Wühlmäuse aus.

Schutz: Steht unter Naturschutz, also Verständnis für ihn haben.

Vögel

Nutzen: Fangen für die Ernährung ihrer Jungen große Mengen an Insekten, Raupen, Maden, Larven und Läuse.

Schutz: Für Nistplätze im Garten sorgen, wie zum Beispiel Hecken oder Sträucher. Nistkästen mit Flugloch in Richtung Süd-Osten und Vogeltränken anbieten.

Florfliegen

Nutzen: Eine einzige Larve frisst 200 – 500 Blattläuse und andere Schädlinge.

Schutz: Keine Insektizide, Fungizide und ölhaltige Spritzmittel verwenden! Im Winter suchen die Florfliegen geschützte Winkel in kühlen Speichern, Schuppen und Gartenhäusern auf.

Marienkäfer und ihre Larven

Nutzen: Die erwachsenen Tiere fressen im Durchschnitt 60 Blattläuse täglich, die Larven während ihrer 20tägigen Entwicklungszeit sogar 400 Blattläuse. Die Käfer sind nach der Winterruhe besonders hungrig und räumen im Frühjahr im Garten auf.

Schutz: Geduld haben, der Marienkäfer findet sich schon ein.

Raubkäfer, Weichkäfer und Laufkäfer

Nutzen: Ernähren sich von Raupen, Spinnmilben, Blattläusen, Wespenlarven und Borkenkäfern, Puppen, Raupen, Drahtwürmern, Kartoffelkäfern und seinen Larven.

Schutz: Als Nützlinge erkennen und nicht vernichten. Feuchte Plätze unter Laub, Holz oder Steinen dienen den nützlichen Käfern als Unterschlupf.

Raubmilben

Nutzen: Töten die Rote Spinne.

Schutz: Kein Gift spritzen!

Raubwanzen

Nutzen: Fressen vor allem Spinnmilben, Blattläuse, kleine Raupen

Schutz: Kein Gift spritzen!

Ohrwürmer

Nutzen: Nächtlicher Räuber, der Blatt- und Blutläuse, kleine Raupen frisst.

Schutz: Hängen Sie Blumentöpfe mit Holzwolle oder Stroh gefüllt kopfüber in die Bäume und Sträucher. In diesen Höhlen verstecken sich die Ohrwürmer tagsüber gerne und gehen dann nachts an Ort und Stelle auf Jagd.

Schlupfwespen und Raupenfliegen

Nutzen: Legen ihre Eier an oder in Wirtstiere oder deren Larven. Die ausschlüpfenden Larven parasitieren dann die Schädlinge. Ein Schlupfwespenweibchen kann 200 – 1000 Läuse mit Eiern belegen.

Schutz: Auf die Blattlausmumien achten, in denen die Larven überwintern. Baumschnitt nicht gleich vernichten.

Schwebfliegen und ihre Larven

Nutzen: Die erwachsenen Schwebfliegen ernähren sich von Blütenstaub und Honig. Die Larven dagegen leben von Blattläusen. Eine Larve verzehrt während ihrer kurzen Lebenszeit von 8 – 15 Tagen an die 400 Läuse.

Schutz: Werden gerne aufgrund ihrer Farbe mit Wespen verwechselt. Nicht durch Spritzungen schwächen. Insekten-Nisthilfen aufhängen. Doldenblütler, wie Dill, Kerbel etc., locken Schwebfliegen in den Garten.

So fördern Sie Nützlinge im Garten

Der Schutz von Nützlingen ist gut, sie in den Garten „einzuladen“ noch besser. Das gelingt Ihnen, indem Sie gute Lebensbedingungen für die verschiedensten, gern gesehenen Tierarten schaffen. Ein Gewinn für beide Seiten!

Hecken

Verschiedensten Nützlinge mögen Hecken, möglichst aus einheimischen Gehölzen. Sie bieten Verstecke aber auch Brutplätze für eine Vielzahl von Arten. Zudem schützt dieser Lebensraum sie vor äußeren Einflüssen wie extremer Sonneneinstrahlung, Hagel und Ähnlichem.

Insektenunterkünfte

Für Schwebfliegen, Schlupfwespen und Holzbienen lassen sich passende Unterkünfte einfach herstellen oder im Handel erwerben.

Viele Bienen sind solitär lebend und bauen ihre Brutröhren in morschem Holz, alten Zaunpfählen, Holzstängeln von Pflanzen, Steinspalten etc.

Ohrwürmer

Bei Tag verstecken sich Ohrwürmer in dunklen, feuchtwarmen Verstecken, in der Nacht werden sie dann aktiv. Als Unterschlupf nehmen sie gerne mit Holzwolle gefüllte Blumentöpfe an, die man mit Kontakt zum Ast oder Stamm in die Nähe der Stelle hängt, wo es viele Blattläuse gibt.

Totholzhaufen

Spitzmäuse, Igel, Hauswiesel, Kröten und Eidechsen nutzen Hecken als Unterschlupf und Überwinterungsplatz, nehmen aber genauso gerne auch Totholzhaufen an; diese kann man in jeder Ecke des Gartens aus Reisig, Laub, Wurzeln, Baum- und Aststücken aufschichten. In den verrottenden Holzmassen stellen sich viele verschiedene Insekten, aber auch Kleinsäugetiere ein.

Sehr wichtig sind solche Ecken für den Igel, der hier gerne sein Nest für den Winterschlaf baut.

Steinhaufen

Lose aufeinander gelagerte Steine bilden Hohlräume. Sie dienen Kröten, Molchen, Eidechsen und Insekten als Unterschlupf und Lebensraum.

Nisthilfen

Viele Vögel nehmen Nisthilfen, wie zum Beispiel Nistkästen, dankbar an. Denken Sie auch an einen entsprechenden Katzenschutz!